Manche Lebensphasen fühlen sich an wie Bruchstellen: Überarbeitung, Orientierungslosigkeit, Sinnkrisen, unlösbare Konflikte, Verluste oder Trennungen sind belastend und hinterlassen Spuren. Viele Menschen erleben in solchen Zeiten innere Leere, Orientierungslosigkeit oder wiederkehrende emotionale Krisen.
Im Verhalten oder Erleben zeigt sich dies oft in einem Rückzug aus dem Alltag oder anhaltenden Gefühlen von Hilflosigkeit und Überforderung. Die Schematherapie betrachtet solche Phasen im Licht aktivierter früherer Schemata, die durch aktuelle Belastungen reaktiviert werden – etwa „Verlassenheit“, „Misstrauen“ oder „emotionale Entbehrung“. Diese Schemta beruhen auf Erfahrungen in der Frühen Kindheit oder Jugend.
Therapeutisches Ziel ist es, die biografischen Krisen zu verstehen und in einen neuen Zusammenhang zu stellen. Es geht nicht darum, die Vergangenheit ungeschehen zu machen, sondern darum, ihre den Blick auf sie zu verändern. Man kann lernen, sich selbst nicht mehr durch die Augen der Vergangenheit zu sehen, sondern die eingene Lebensgeschichte bewusst weiterzuschreiben – zu mehr innerer Freiheit, Selbstbestimmung und erfüllteren Beziehungen.
Die Verhaltenstherapie hilft dabei, konkrete Bewältigungsstrategien für emotionale Belastungen zu entwickeln. Methoden wie Problemlösetraining, Achtsamkeit und die Stärkung sozialer Netzwerke unterstützen diesen Prozess. Sich der eigenen Ziele und Werte im Leben bewusst werden, den inneren Kompass wiederfinden, gibt Motivation neue Schritte zu gehen.
In der Schematherapie liegt der Fokus auf der Verarbeitung früherer Beziehungserfahrungen. Über das Einfühlen in emotionale Anteile, imaginative Techniken und den Aufbau eines gesunden „Erwachsenenmodus“ entsteht die Möglichkeit, sich selbst Halt zu geben – unabhängig davon, ob dieser früher vorhanden war. So wird aus einer biografischen Krise eine Entwicklungschance.